Überlebensklima!

Praxis-Experimente zur Weltrettung

Können wir unsere Lebensweise radikal ändern um den Klimawandel zu stoppen? Die Corona-Krise hat gezeigt: Ja, das geht! Diese Erfahrung müssen wir unbedingt während und nach dem gesellschaftlichen Shutdown nutzen. Was bisher als alternativlos galt, ist plötzlich möglich. Hilfsprogramme werden unbürokratisch aus dem Boden gestampft. Rettungsschirme werden mit unglaublichen Summen gespannt, lotsen uns durch die Krise und zeigen die Hoffnung am Ende des Horizonts. Solche Hilfsprogramme zur Abwendung der Klimakatastrophe wären politisch nie durchsetzbar gewesen. All dies wäre als utopisch und unbezahlbar abgetan worden. Aber wir wissen jetzt, dass es geht. Und jetzt, wo alles stillsteht, sollten wir die Chance nutzen, unsere Lebensweise grundlegend zu verändern: Für unsere Zukunft!
Was wollen wir anders machen, wenn wir das normale Leben wieder nach und nach hochfahren? Brauchen wir Inlandsflüge wirklich in diesem Umfang? Was ist mit einem bedingungslosen Grundeinkommen? Wie viel Konsum brauchen wir? Wie erhalten wir die lokale Produktion? Wie schaffen wir kurze Lieferketten? Und: Ist Venedig ohne Kreuzfahrtschiffe nicht viel schöner?

Das Treibkraft.Theater Hamm sucht in seiner Produktion „Überlebensklima“ nach den Perspektiven für unsere Zukunft. Aus aktuellem Anlass starten wir mit einer Performance, die durch die Corona-Krise ausgebremst, verschoben, zersplittert und neu geordnet wurde… und weiter geordnet werden muss. Die Performance „Überlebensklima“ fand am 4. Juni 2020 um 19.30 Uhr in der Jugendkirche Hamm statt – Martin-Luther Straße 27b.
Wegen der Vorgaben zum Infektionsschutz standen nur begrenzte Plätze zur Verfügung.

Premiere

04.06.2020

Information

Informationen über weitere Aufführungen und Karten unter: post@treibkraft-theater.de

gefördert von:

in Kooperation mit:

Förderer: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Regionalverband Ruhr, Kulturbüro der Stadt Hamm und Kulturstiftung der Sparkasse Hamm.

In Kooperation mit: dem Bildungswerk für Theater und Kultur, der Anne-Frank-Schule Hamm, der Jugendkirche des Evangelischen Kirchenkreises Hamm und Fridays for Future Hamm.

Jetzt ist die Zeit, alles dafür tun, dass die Krise keinen autoritäreren Kapitalismus hervorbringt, der unsere Gesellschaften und Ökosysteme schneller destabilisiert und eine große Transformation zunehmend verunmöglicht. Jetzt ist die Zeit, eine breitere demokratische Beteiligung in einem transparenteren Corona-Krisenmanagement zu erkämpfen. Es ist die Zeit, Diskussionen über alternative Gesellschaftsentwürfe und Politikvorschläge wie Ernährungswende, Verkehrswende, Mobilitätswende und viele mehr zu vertiefen. Diese Krise macht deutlich, dass radikale Veränderungen unserer Lebens- und Produktionsweise möglich sind und von einer breiten Mehrheit getragen werden können. Bei einer sozialökologischen Transformation gibt es für die meisten Menschen viel zu gewinnen. Die Klima- und Gerechtigkeitskrise auf diesem Planeten ist allein technisch nicht zu lösen: Das ist ein politisches und kulturelles Projekt. Jetzt ist die Zeit für den demokratischen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft im Sinne eines guten Lebens für alle.“ (taz • 20. April 2020)

Ein Blick Auf Die Projektentwicklung Von „Überlebensklima“

In der Konzeptentwicklung in Zusammenarbeit mit Louisa Kistemaker (Universität Osnabrück - Institut für Umweltsystemforschung)

Mitte Februar 2020 haben die Vorarbeiten zu dem interaktiven Theaterprojekt „Überlebensklima!“des Treibkraft.Theaters in Hamm begonnen. Dabei haben wir uns intensiv Fragen zur Herangehensweise und zur performativen Umsetzung gestellt, wobei uns Louisa Kistemaker von der Universität Osnabrück – Institut für Umweltsystemforschung beraten hat. In Kooperation mit der Anne-Frank-Schule in Hamm sollte ein Theaterstück entstehen über die Folgen des Klimawandels und besonders über mögliche Visionen, um die Klimakippunkte nicht zu verpassen.
Wir starteten die Stückentwicklung mit zwei Aktivist*innen, die aus der Zukunft kommend, uns ein Weg in eine bessere Zukunft zeigen sollten.Sie   präsentierten ungewöhnliche Konzepte, Effekte und hatten verblüffende Erkenntnisse, die sie gemeinsam mit dem Publikum  erforschen und ausprobieren sollten. Immer mit schrägen Herausforderungen und auf der Suche nach gemeinsamen Visionen. Wir waren dabei, interaktive Dialogformate zu finden, die die Wirklichkeit in ein anderes Licht tauchen sollten. Mitten in das Erproben der Konzepte kam der Probenstopp durch die Corona-Pandemie. ein Ereignis, dass die gesamte Welt in ein „Überlebensklima“ versetzte. Eine seit dem 2.Weltkrieg nie da gewesene Ausnahmesituation, die die ganze Welt getroffen hat.
Mit Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen, die wirtschaftlichen Auswirkungen und die unklare Zukunft hat das Projekt „Überlebensklima“ eine neue Dimension gewonnen. Und da braucht es Visionen und Antworten die weiter greifen. Um diese diskutieren zu können, müssen wir klassische Denkblockaden verhindern – und dazu wollen wir gerne unseren Beitrag leisten. Wir wollen Wege suchen, die unser Überleben als Menschheit sichern… die ein Überlebensklima schaffen. 
Es ist unklar, wann wir wieder in Schulen in Nordrhein-Westfalen Theater spielen können. Da unsere Fragen Öffentlichkeit brauchen, haben wir eine Performance zu den Themen und Fragen unseres Projektes am 4. Juni 2020 präsentiert und diskutiert.